Karl May (1842–1912) und sein Werk erweisen sich immer deutlicher als ein Phänomen, das sich ertragreich aus den verschiedensten Perspektiven betrachten lässt. Neue Belege dafür bietet das fünfundvierzigste Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft. So wird die Auseinandersetzung um ein merkwürdiges Preisausschreiben vorgestellt, das May noch zu seinen Lebzeiten in den Mittelpunkt rückte und den Streit um seine Person weiter anfachte.
In anderen Beiträgen geht es um Mays Erzählungen und Romane: Frivole inhaltliche Zuspitzungen in der Dorfgeschichte „Der Giftheiner“, politische Implikationen in dem Doppelroman „Scepter und Hammer“/„Die Juweleninsel“ und unterschiedliche literaturgeschichtliche Zusammenhänge werden beleuchtet.
Auch der Blick auf die Leserschaft fehlt nicht: Experten berichten in einem Podiumsgespräch darüber, wie sich ihr May-Bild im Lauf der Zeit entwickelt hat.